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Infos

Nachhaltige & faire Smartphones

Das nachhaltigste Smartphone ist jenes, das erst gar nicht neu produziert werden muss. Denn 75% des CO2-Ausstoßes entstehen bei der Produktion eines Handys, wobei auch 70 kg natürliche Ressourcen gleich mit verbraten werden.

Die 1. Wahl sollte deshalb immer sein, sein Smartphone so lange wie möglich weiter zu nutzen.
Die 2. Wahl: "refurbished" Handys nutzen ("refurbished" = gebrauchte, aufgearbeitete und geprüfte Geräte)

Erst wenn sich ein Neukauf nicht vermeiden lässt, sollte zumindest darauf geachtet werden, dass dieses neue Handy über mehrere Jahre hinweg genutzt werden kann - idealerweise über diese 5 Jahre Gewährleistung für Software-Updates hinaus. Diese 5 Jahre gelten übrigens NICHT ab Neukauf eines Geräts, sondern ab Markteinführung! 

 


Kriterien für nachhaltigen Neukauf?

#1 längere Nutzungsdauer vorsehen

In o.e. Grafik der Deutschen Umwelthilfe sind die Hürden für eine mehrjährige Nutzung zutreffend aufgelistet:

  • 1.1 Reparierbarkeit, v.a. Display und Akku:
    einfach & verhältnismäßig (bzgl. Kosten)  
  • 1.2 Software-Updates Betriebssystem
    ideal: Möglichkeit eigenes Betriebssystem aufzuspielen (=CustomROM)

 

Dazu wurde 2022 von der EU ein neues Gesetz verabschiedet, sodass Smartphone-Hersteller zukünftig Ersatzteile für 7 Jahre sowie Sortware-Updates für 5 Jahre bereitstellen müssen - theoretisch. Praktisch wehren sich einige dagegen; zudem kritisieren Umweltverbände, dass dieses Gesetz wieder nur ein fauler Kompromiss ist, der zu wenig weit geht. Zudem gilt eine Übergansfrist bis Ende 2024. Man darf gespannt sein, was div. Herstellern danach noch alles einfällt.

Es gibt aber jetzt schon Hersteller, die freiwillig mehr gewährleisten können.

# 1.1 Reparierbarkeit

Wie gut Handys reparierbar sind, erkennt man an den Reparatur-Infos der Hersteller selbst bzw. aus Tutorials der Reparatur-Community, sowie erste Teardowns. Eine gute Reparierbarkeit nützt natürlich nichts, wenn bald einmal keine Ersatzteile mehr verfügbar sind oder Hardware-Upgrades nicht möglich sind.

Beispiele & Recherchen:

 

Leider nur spradisch und weniger aktuell:
⇒ https://de.ifixit.com/reparierbarkeit/aeltere-smartphone-reparierbarkeitsbewertungen
Gut dabei sind die Hinweise unter "schlecht", wo die größeren Hürden erwähnt werden. Alles ab 5 abwärte ist für weniger erfahrene Handy-Bastler ungeeignet.
siehe Erklärungen zum Index:
⇒ https://de.ifixit.com/News/85542/wie-die-ifixit-reparierbarkeits-bewertungen-zustande-kommen 

Aber eine gute erste Anlaufstelle sind die Reparatur-Anleitungen und Teardowns, wo man sich Einblicke holen kann, wie sich ein Smartphone erstmal öffnen lässt und wie man an verbaute Kombonenten rankommt.

Beispiel: Samsung Galaxy Note 20 und Note 20 Ultra 
Wer sich das dann angesehen hat, wird hoffentlich zu der Entscheidung kommen, KEIN Samsung Galaxy Note 20 haben zu wollen - nicht mal refurbished.
 

 

[ Link Reparatur-Anleitungen nach Hersteller ] [...]

Der häufigste Handy-Defekt in Repair-Cafés: Displaybrüche aller Art.
Dann fängt das Wehklagen der Gerätebesitzer an: Kann es überhaupt getauscht werden? Wie aufwändig ist ein Display-Tausch?

iPhone-Besitzer sind die Gelackmeierten: Bis zu knapp € 500,- kann ein Displaytausch kosten, mit etlichen Einschränkungen und Fehlerquellen. Im üblichen Rahmen bewegen sich der Display-Wechsel bei Standard-Handys um die 150-250 Euro in Handywerkstätten vor Ort.

Bei shiftphone und fairphone ist ein Displaywechsel unter 100 Euro möglich. Displays sind v.a. durch die modulare Bauweise bei diesen 2 Herstellern auch selbst zu Hause einfach umzusetzen.
So muss das Handy nicht sehr zeitaufwändig an einen Reparatur-Service versendet werden.

Das Hauptkriterium, an dem sichtbar ist, wie nachhaltig ein Smartphone konzipiert und designt ist die Einfachheit eines Akku-Wechsels.

Können Akkus überhaupt einzeln nachgekauft werden? Was kosten sie?

[...]

[...]

 


#2 Produktion & Herkunft Ressourcen

Wie nachhaltig ein Smartphone tatsächlich ist, hängt zu ca. 70-90(!) % von den Rahmenbedingungen der Produktionsstätte und den verwendeten Materialien ab, aber v.a. die offene und transparente Kommunikation dieser Bedingungen mit den potenziellen Käufern. Kann man den Herstellern glauben oder sind es Greenwashing-Verkaufsargumente?

#2.1 Die Produktion in Deutschland (sowie EU) ist deshalb Fernost-Herstellern grundsätzlich vorzuziehen: "Faire" Bezahlung der Arbeitnehmer, faire Steuerlast (bleibt vor Ort; finanz. Gemeinnutzen), dt./europ. Umweltschutz-Auflagen bei der Produktion selbst, u.a. [...]

#2.2 Herkunft Rohstoffe: fair & umweltgerecht?
Da hat fairphone klar die Nase vorn, dicht gefolgt von shiftphone.

Damit fängt aber auch der große Graubereich mit den Individual-Vorlieben an: Worauf soll mehr Wert gelegt werden und worauf weniger?
Ist 1 Fairtrade-Siegel fairer als eine EU-Produktionsstätte? Ist ein Smartphone CO2-neutral produziert besser als Reparierbarkeit?