Linux - nach der Installation:
Erste Schritte in Linux
Sobald das Linux installiert ist, könnt ihr es auch nutzen. Bei unseren 2-4 Distro-Empfehlungen sind die Ersten Schritte eigentlich (fast) identisch. Hier geben wir euch zuerst einen Überblick zu den Gemeinsamkeiten sowie dann in Folge Distro-speziell (v.a. Linux MINT).
Der 1. Schritt nach der Installation ist immer die Aktualisierung (des Systems und der Software). Der 2. Schritt ist, sich mit den Optionen vertraut zu machen: "Wo finde ich was?", und dabei auch einfach mal selber rumzuprobieren und verschiedenen Funktionen auszutesten. Vieles ist selbsterklärend und intuitiv durchführbar, und einiges ist nur Übungssache.
WICHTIG, um sich als Neuling in Linux schnellst-möglich zurecht zu finden - Motto:
1. "Wir ignorieren, was wir nicht brauchen!"
Die Standard-Installation von z.B. Linux Mint Cinnamon bringt sehr viel mehr mit, als für den Alltagsgebrauch eigentlicht benötigt wird. Es ist alles vorhanden - viel zu viele Möglichkeiten, von denen nur ein kleiner Teil von den meisten Nutzern dann tatsächlich genutzt wird.
2. Selberlernen & Mut zum Ausprobieren
Die Einarbeitungszeit in Linux Mint dürfte weniger lange dauern, als sich mit den neuen Windows-11-Funktionalitäten zu beschäftigen. In Linux Mint Cinnamon sind die gängigsten und meistgenutzten Funktionen intuitiv gestaltet und nutzbar - einfach ausprobieren.
Übersicht Schritte & Themen
Teil 1:
(1) Aktualisierungen | Updates
(2) Orientierung und Navigation
(3) Software installieren
nur bei Bedarf: Treiber installieren
(4) Drucker & Scanner
(5) Audio-Einstellungen
(6) Spezielle Linux-Eigenheiten, als viele kleine Vorteile gegenüber Windows-Systemen...
(7) Backups/Datensicherungen: Zur Ressourcen- und Zeit-Minimierung vorplanen. In Linux Mint praktisch: von einfach (c/p) bis automatisiert.
[=> Teil 2 folgt]
#1 Aktualisierungen (Linux System & Software)
Beim ersten Start von Linux Mint (nach der Installation) 1. Schritt ⇒ Aktualisierungen durchführen!
Die Installationsdatei kann mitunter schon Monate alt sein. Erst später hinzugefügte Sicherheitsupdates müssen nachträglich aktualisiert werden, fürs Linux-Betriebssystem und auch die vorinstallierte Software.
Ein Info-Symbol befindet sich ständig in der Leiste rechts unten.
Für Aktualisierungen braucht ihr eine Internetverbindung. Einfach Neztwerk-(LAN)Kabel einstecken oder WLAN einrichten.
Nach ein paar Sekunden wird das Aktualisierungssymbol dann selbst aktualisiert.
unten: Mit Maus über Icon fahren => Anzeige Info
Ein halbgefülltes Schild mit orangem Punkt bedeutet:
Aktualisierungen verfügbar.
Fährt man mit der Maus über das Icon ("hovern"), werden Infos dazu angezeigt.
Klickt man auf das Icon, öffnet sich das Fenster Aktualisierungen => Detail-Infos folgen.
Aufgrund des Sicherheitskonzepts von Linux und der Selbstkontrolle über das Betriebssystem hat hier Linux eindeutig die Nase vorn. Die Linux-Nutzer selbst haben die Kontrolle darüber, was/wann/wie aktualisiert wird, und welche Updates überhaupt eingespielt werden.
Auch zur "Usability"/Bedienbarkeit&Nutzerfreundlichkeit ist Linux besser und umfangreicher gestaltbar.
=> Linux-Nutzer treffen ihre Entscheidungen selbst.
=> Windows-Nutzer erhalten ev. die Info, was Microsoft für sie entschieden hat.
Nachteile Windows
Windows bevormundet seine Nutzer. Ungefragt werden Updates bereits auf den Computer downgeloadet und zur Installation bereitgelegt. Erst nach dem ev. nicht gewollten Download, erscheint eine Info, dass der Comuter dann neu gestartet werden müsse, um diese Updates zu installieren.
Übersehen Nutzer diese Meldung, kann der Computer nach einer gewissen Zeit an Inaktivität dicht machen. Er fährt selbständig runter und startet einfach neu.
Zudem hört man öfters Meldungen, dass Microsoft sogar eigenmächtig Windows 10 bereits mit Funktionen und Updates versehen hat, ohne dass die Nutzer zugestimmt hätten oder diese sogar abstellen konnten.
Ebenso gibt es Meldungen, dass sogar das ganze System automatisch von Windows-10 auf Windows-11 upgegradet wurde, obwohl Benutzer in den Einstellungen sogar alle Maßnahmen getroffen hatten, damit das eben NICHT automatisch oder versehentlich geschieht.
Diese eigenmächtigen und bevormundenden Praktiken von Microsoft scheinen mittlerweile zu deren Geschäftsmodell zu gehören. Selbst wenn persönliche Einstellungen in Windows angepasst werden, kann Microsoft sie mit dem nächsten Update wieder zurücksetzen - ganz in derem eigenen Sinne.
Windows-Nutzer haben keine Kontrolle über ihren eigenen PC. Im Endeffekt ist es die Fa. Microsoft, die euren PC kontrolliert und steuert, ganz "im Namen der Nutzerfreundlichkeit" zu deren Vorteil.
Mit einem Linux ist das genau umgekehrt: Ihr kontrolliert das Linux und steuert, was andere auf euren PCs machen dürfen. Die gemachten Einstellungen bleiben so lange bestehen, bis ihr sie selbst ändert.
#2 Erste Orientierung & Navigation
Der "Desktop" ist leer und heißt in Linux (Mint): Schreibtisch. Da könnt ihr später dann selbst platzieren, was ihr dort alles haben möchtet.
Die "Taskleiste" heißt in LInux (Mint) einfach nur Leiste und befindet sich wie gewohnt am unteren Bildschirmrand horizontal (in Ubuntu ist sie links senkrecht) - könnt ihr auch anpassen, wie ihr möchtet.
Die "Ordner" sind sehr übersichtlich strukturiert. Eine der Linux-Eigenheiten: Sie sind bereits auf den 1. Benutzer ausgelegt und bezogen. Oberflächlich betrachtet, (fast) identisch zu Windows - jedoch wesentlich umfänglicher gestaltbar als mit Windows.
Linux Mint: Wo finde ich was?



Geöffneter "Schreibtisch"-Ordner mit Standard-Navigationsleiste links
Wie gewohnt: Der Menü-Button befindet sich links unten. Im geöffneten Hauptmenü findet ihr alles, was ihr über die GUI nutzen und euren Wünschen anpassen könnt: Software, System-Einstellungen, Ordner + Dateien, usw. ...
Das sind die 3 Haupt-Optionen per GUI, die grafische Benutzeroberfläche (engl. = "Graphical User Interface"). Über die GUI können Linux-Funktionen bequem per Maus & Klicks genutzt werden, ohne ein Terminal nutzen zu müssen.

Optional: Terminal (Konsole, Bash, ...): Damit könnten (bei Bedarf) durch Eingabe von Text-Kommandos weit mehr Funktionen genutzt werden. Schon ohne Terminal-Nutzung bietet Linux Mint weit mehr Funktionen als ein Windows.
Die Nutzung ist nicht so schwer. Selbst erfahrene Linuxer können nicht alle Kommandos kennen und kopieren die meisten Befehle einfach nur aus einer Vorlage direkt ins Terminal (copy/paste).
#3 Software installieren(und auch Treiber?)
Grundsätzlich ist v.a. in Windows jede Software-Installation ein hohes Sicherheitsrisiko (Downloads .exe- und .msi-Dateien), womit sich alle schon einmal Malware, Spyware, Viren und andere Seuchen eingefangen haben.
Wer sich an das Linux-Sicherheitskonzept hält, ist bestens geschützt vor unerwünschter Schadsoftware.




Danach: Button "Installieren" anklicken.

GIMP kann über das Menü in der Kategorie Grafik angezeigt und mit einem Klick gestartet werden.
Option#1: Software bequem über Anwendungen installieren.
In der Anwendungsverwaltung könnt ihr nach der gewünschten Software suchen (Name, Thema, Kategorie, ...), oder einfach nur schmökern, was an Open-Source-Software so angeboten wird. Falls ihr da nicht fündig werden solltet, gibt es weitere Möglichkeiten.
- Anwendungsverwaltung öffnen
- Software suchen & auswählen
- (optional) Repository wählen, falls vorhanden: Systempaket [Mint] oder Flatpak.
- Klick auf Button Installieren.
Weitere Optionen (kurzer Überblick):
dpkg & .DEB-Pakete (Downlaods und Installation), AppImage (alles in 1 Datei; keine Installation notwendig; nur 'ausführbar' machen), apt (Standard-Repository Linux [Debian-basiert], nur per Terminal), .tar.gz Ordner, ... und andere folgen, mit Anleitungen.
Auch Windows-Software könnte in Linux genutzt werden - per wine oder VM - aber davon ist aus Sicherheitsgründen dringendst abzuraten! Win-Software sollte nur in einem abgesicherten Rahmen genutzt werden (ev. Dualboot mit Windows XP-10 möglich, oder ein 2. Linux mit wine, o.ä. ...).

=> Systempakete (sicher)
=> Flatpaks von Flathub (= Fremdquelle)


Das Linux-Sicherheitskonzept bzgl. Software-Downloads:
Sichere Paketquelle (engl. Repository)
Um die Sicherheit einer Software (= Paket; engl. package) garantieren zu können, wird sie zuerst geprüft und dann in einem "Tresor" verschlossen zum sicheren Download abgelegt, in der sogenannten Paketquelle (= "Repository").
In diesem Tresor kann die Software nicht mehr angetastet oder verändert werden. Erst damit wird gewährleistet, dass der Software-Download zu 100% sicher ist.
Beispiel Linux Mint => Systempaket ist das Software-Paket aus dem Mint-Repository, und wird beim Installieren mit allen Abhängigkeiten zur sicheren und problemlosen Verwendung auf der Systemfestplatte gespeichert. Das sollte immer die 1. Wahl beim Software-Download sein!
Vergleich zu Ubuntu: Dort heißt das Systempaket (Software-Paket) "Snap", und die Paketquelle "Snap-Store".
Vergleich zu Kubuntu: Dort heißt die Anwendungsverwaltung Discover. Über Discover werden Software-Pakete ("Snaps") ebenso aus dem "Snap-Store" geladen.
Linux Mint baut ebenso auf Ubuntu auf, nur dass die Software-Pakete Systempakete heißen, aber ein Großteil der Software-Pakete ebenso aus dem Snap-Store von Ubuntu stammen (bzgl. Abhängigkeiten und Bibliotheken), mitunter aber in einem separaten "Tresor"/Paketquelle gespeichert sind.
Ein Flatpak ist ein Software-Paket aus einer Fremdquelle, und diese Paketquelle heißt Flathub. Flathub Ist nicht so sicher wie ein Systempaket (Mint, Ubuntu), aber meistens kann ein Flatpak über die Mint-Anwendungen trotzdem bedenkenlos installiert und genutzt werden.
Klickt man auf das "i", erscheint eine Kurzbeschreibung zum Unterschied (siehe Foto).
KURZUM:
Falls möglich, immer das sichere Systempaket wählen.
"kleiner" bedeutet "ressoucenschonender": Es wird nur geladen, was tatsächlich benötigt wird - mit weniger Stromverbrauch. Zudem laufen sie auf älteren Computern mit weniger Arbeitsspeicher immer noch gut nutzbar, schneller und stabil.
Erst wenn die Versionsunterschiede zu groß sind, oder tatsächlich Funktionen gebraucht werden, die im Systempaket nicht enthalten sind, kann alternativ Flatpak genutzt.
Es gibt Flatpak-Anbieter, die durchwegs vertrauenswürdig sind (wie z.B. Gimp). Aber es gibt auch weniger bekannte Software-Entwickler, die mitunter durchaus Schadcode einschleusen könnten. Flatpaks sind aber dennoch generell eine gute Alternative zu dem 'etwas altbacken erscheinenden' Sandbox-System von Linux. Das Sicherheitskonzept von Linux wird durch Drittanbieter/Fremdquellen etwas aufgeweicht, aber im Vergleich zu Windows-Software sind sie im Großen und Ganzen immer noch viel sicherer als viele exe- und msi-Downloads.
#4 Drucker & Scanner
Von Windows her sind alle gewohnt, für jedes Gerät einen anderen Treiber installieren zu müssen - sehr lästig und mitunter sehr zeitaufwändig und nervraubend. In Linux ist das anders:
Linux Mint Standard => Keine Treiber notwendig! ... zumindest in den meisten Fällen. Mit der IPP-Technik ( = treiberloses Drucken & Scannen) erkennt ein Linux Mint die meisten Geräte automatisch und konfiguriert sie selbständig.
Nach dem Motto "Wir ignorieren, was wir nicht brauchen!" ⇒ Drucker einfach einstecken (per USB in PC/Laptop) und abwarten, was passiert. Erst wenn er nicht automatisch erkannt und angezeigt wird oder nichts gedruckt werden kann, sollten wir dem Problem auf die Spur gehen, woran es liegen könnte.
Ihr habt Probleme mit eurem Drucker oder Scanner? Dann schreibt uns doch einfach eine E-Mail.
Nachtrag - erste Rückmeldungen: ein häufigeres Problem "WLAN Drucker wird nicht erkannt!". Das hat sich bisher als ein nicht durch Linux bedingtes Problem herausgestellt, sondern als generelles WLAN-/Netzwerk-Problem - ausgehend vom Drucker oder Router. Fehlersuche & Behebung? Details folgen ...
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Dann schreibt uns doch eine E-Mail !

